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Ab September sind in Oberneisen Fossilien zu bestaunen

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Am 10. September eröffnet in Oberneisen das "Aartal-Museum", in dem auf zwei Etagen Tier- und Pflanzenfossilien ausgestellt sein werden.

 

Von Rolf-Peter Kahl

 

Über seine Ortsgrenzen hinaus bekannt war Oberneisen bisher durch seine Rundkirche, die Burgmauer und durch die Draisinenfahrten auf der Aartalbahn. In wenigen Wochen wird die Aargemeinde um eine weitere Attraktion reicher. Am 10. September öffnet in der Hauptstraße 18, mitten im Herzen von Oberneisen, das "Aartal-Museum" seine Pforten. Frank Tänzer (38) stellt dort auf zwei Etagen rund 300 Unikate an Tier- und Pflanzenfossilien aus. Auf rund 65 Quadratmetern haben Besucher die Möglichkeit in Wandvitrinen oder in verglasten Stelltischen rund 380 Millionen Jahre alte Quastenflosser aus Schottland, Seeigel aus Frankreich (etwa 170 Millionen Jahre) oder Fossilien aus Solnhofen (rund 145 Millionen Jahre) zu bestaunen.

 

Frank Tänzer, von Beruf Zerspanungsmechaniker, ist verheiratet und stammt aus Kelsterbach und kam als 14-Jähriger erstmals mit seiner späteren Leidenschaft in Berührung. Während eines Urlaubes im Altmühltal besuchte er gemeinsam mit Vater Horst einen der dort so zahlreich vorhandenen Steinbrüche, in denen Fossilien zu finden sind. "Es ist nicht jedermanns Urlaubsspaß, zu untersuchen, was seit Jahrmillionen im Boden steckt. Aber viele stellen im Urlaub fest, dass so etwas Spaß macht. So ging es mir seinerzeit auch.

 

Die Leidenschaft hatte mich gepackt" so Tänzer, der gemeinsam mit Interessenkollegen vor sieben Jahren in Kelkheim den Verein "Arbeitsgruppe Palaeo Geo" gründete. Die Hobbypaläontologen aus dem Rhein-Main Gebiet haben sich zum Ziel gesetzt: "eine Brücke von Hobbysammlern hin zur Wissenschaft zu schlagen, der Jugend Zugang zur Wissenschaft zu schaffen und fossile Schätze der Nachwelt zu erhalten". Zudem unterstützen sie ehrenamtlich mehrere Staatliche Museen (Hessisches Landesmuseum Darmstadt – Unesco Weltnaturerbe "Grube Messel" und das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe "Grube Unterfeld" in Rauenberg).

 

Lebenstraum

 

Im Jahre 2006 startete Frank Tänzer "die Verwirklichung seines Traumes". Er kaufte gemeinsam mit seiner Frau Ivonne Haferland (34) das ehemalige Gehöft im Ortskern von Oberneisen und baut seit dieser Zeit gemeinsam mit Vater Horst in den Nebengebäuden und Stallungen an seinem Museum. Er finanziert seinen Lebenstraum vollkommen aus privaten Mitteln und wenn man die gläsernen Wandvitrinen, die Ausstellungstische oder die neu angelegten Treppen betrachtet, kommt man als neutraler Beobachter zwangsläufig zur Feststellung, dass sich Frank Tänzer seinen Traum einiges kosten lässt.

 

Rund 300 Objekte werden zukünftig zu sehen sein. Es sind die schönsten die Tänzer besitzt (insgesamt weit mehr als 600 Funde). Ein lebensgroßer Abguss eines Allosaurusschädels, dem Topräuber des Oberjura, wird zukünftig nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen. Das Aartal-Museum wird nach seiner Eröffnung im September keine feste Öffnungszeiten haben, sondern seine Türen nach telefonischer Vereinbarung öffnen.

 

Tänzer erhebt keinen Eintritt, doch wartet ein Sparschwein darauf, dass es kräftig gefüttert wird. Und wer wie ich bereits schon mal einen Blick in das Museum werfen und in die Welt der Fossilien abtauchen durfte, öffnet gerne die Geldbörse für eine Spende. Zumal Tänzer zu verstehen gibt, dass er eventuelle "Erlöse" sozialen Einrichtungen wie der Kindertagesstätte in Oberneisen zuführen will. Kontakt unter: , Telefon:  01 77-3 81 97 02. nnp

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