Kleine Lok erwacht aus Dörnröschenschlaf

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Noch ist nicht klar, ob die Aartalbahn in Zukunft auch dem Güterverkehr dienen wird. Allerdings verfügt der Arbeitskreis Aartalbahn in absehbarer Zeit über eine betriebsfähige kleine Diesellok.

 

Für innerbetriebliche Rangieraufgaben in ihrem Steedener Betrieb hatten die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke im Jahr 1982 eine ehemalige Kleinlok der Deutschen Bundesbahn erworben. Diese kurz als „Köf“ bezeichnete Lok war 1959 von Deutz gebaut und 1980 von der DB ausgemustert worden. Mit der Übernahme des Werks durch Schaefer Kalk wechselte auch die kleine Lok zum Diezer Unternehmen. Nachdem die Deutsche Bahn AG im Jahr 2000 den Güterverkehr nach Steeden eingestellt hatte, gab es keine Wagen mehr zu rangieren, aber die Lok verblieb unter Planen geschützt im Werksgelände. Unter einer weißen Kalkschicht war nur noch wenig von der ursprünglich gelben Lackierung zu erkennen.
Da der Arbeitskreis Aartalbahn sein Interesse an der Lok bekundete, wurde im Frühjahr erstmals nach über zehnjähriger Abstellung getestet, ob die Maschine noch funktioniert. Und siehe da: Nach Anschluss einer neuen Batterie und dem notwendigen Vorglühen startete der Motor, als wäre er nie außer Betrieb gewesen. Noch war nicht klar, ob das Getriebe auch die Kette antreiben und die Lok vorwärts und rückwärts bewegen würde. Als auch dies funktionierte, zog man einen Fahrzeugprüfer hinzu, der die Maschine gründlich unter die Lupe nahm. Das Ergebnis: Nach seiner Einschätzung lohnen sich eine Aufarbeitung und ein weiterer Einsatz.


Während heutzutage die DB AG ganze ICE-Züge über die Straße transportieren lässt, wie kürzlich von Hof nach Hagen, wählte der Arbeitskreis Aartalbahn den Schienenweg. Die Kleinlok soll in der Werkstatt der Westerwaldbahn GmbH (Weba) für einen zukünftigen Einsatz auf der Aartalbahn hergerichtet werden.


Nachdem die erforderlichen Genehmigungen vorlagen, eine Zuglok und der Fahrweg bestellt waren, wurde die Köf von Kerkerbach über Limburg nach Siershahn überführt und dort an die Weba übergeben. In deren Werkstatt in Steinebach-Bindweide wird die Lok unter anderem die rote Bundesbahnlackierung und ihre alte Betriebsnummer 322 059-7 zurück erhalten. rlz

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