Schottischer Quastenflosser an der Aar

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Neben Rundkirche, Burgmauer und Draisinenfahrten hat Oberneisen ab sofort eine weitere Attraktion. Das "Aartal-Museum" beherbergt Fossilien aus mehreren Erdzeitaltern.

Um eine "Reise durch das Erdzeitalter" der letzten 500 Millionen Jahre zu machen, mussten Generationen von Schülern ins Frankfurter Senckenberg-Museum fahren. Dies ist ab sofort nicht mehr unbedingt notwendig. Nach mehrjähriger Plan- und Bauzeit öffnete das private "Aartal-Museum" in Oberneisen seine Pforten.

Der Zerspanungsmechaniker Frank Tänzer (38) stellt in der Hauptstraße 18 rund 300 Unikate von Tier- und Pflanzenfossilien aus. Die ältesten Funde, die dort auf zwei Etagen (rund 65 Quadratmeter) präsentiert werden, sind 550 Millionen, die jüngsten "gerade Mal" 40 Millionen Jahre alt. In Wand- und Tischvitrinen können Schulklassen, Kindergärten und interessierte Besucher Quastenflosser aus Schottland, Tintenfische aus dem Altmühltal, Seeigel aus Frankreich, einen Barsch aus Wyoming oder Fossilien aus Solnhofen bestaunen.

 

Tänzer, ein Neu-Oberneisener, ist Mitbegründer des Kelkheimer Vereins "Arbeitsgruppe Palaeo Geo". Die Hobbypaläontologen aus dem Rhein-Main Gebiet haben sich zum Ziel gesetzt, eine Brücke von Hobbysammlern hin zur Wissenschaft zu schlagen, der Jugend Zugang zur Wissenschaft zu verschaffen und fossile Schätze der Nachwelt zu erhalten. Zudem unterstützen sie ehrenamtlich Staatliche Museen (Hessisches Landesmuseum Darmstadt, UNESCO Weltnaturerbe "Grube Messel" und das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe "Grube Unterfeld" in Rauenberg). 2006 startete Frank Tänzer die Verwirklichung seines Traumes. Er kaufte mit seiner Frau Ivonne Haferland (34) das ehemalige Gehöft im Ortskern von Oberneisen und baute gemeinsam mit Vater Horst in den Nebengebäuden und Stallungen an seinem Museum. Er finanzierte seinen Lebenstraum vollkommen aus privaten Mitteln.

 

Das "Aartal-Museum" öffnet seine Türen nach telefonischer Vereinbarung. Tänzer erhebt kein Eintrittsgeld, doch wartet ein Sparschwein darauf, gefüttert zu werden. Tänzer, der bei der Eröffnung seiner Frau, seinem Vater und den ehemaligen Besitzer des Hofes, Friedhelm Ott, für Unterstützung und Verständnis dankte, sagte, dass er sich an den Spenden nicht bereichern will. "Erlöse" sollen sozialen Einrichtungen, zum Beispiel der KiTa Oberneisen, zugeführt werden. Kontakte: , Telefon:  0177 3819702, www.aartal-museum.de

 

(Großes Interesse schon bei den Kleinsten: Am Samstag wurde in Oberneisen das "Aartal-Museum" eröffnet. Foto: Kahl)

 

Quelle: Nassausiche Neue Presse, 13. September 2011, Kahl

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