Geschickte Kinder auf zwei Rädern

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Das ADAC-Fahrradturnier, das der Oberneiser Automobil-Sport-Club (OASC) seit vielen Jahren veranstaltet, diente einmal mehr der Vorbereitung der Kinder auf die Herausforderungen des Straßenverkehrs.

 

Fast 15 000 Kinder unter 15 Jahre verunglücken jährlich mit dem Fahrrad im Straßenverkehr. In vielen Fällen zeigt sich, dass die Kinder überfordert sind. Für die meisten ist das Fahrrad das erste und wichtigste Verkehrsmittel, mit dem sie im immer dichter werdenden Straßenverkehr zurechtkommen sollen. Erst wenn die Kleinen selbstständig anfahren, sicher ausweichen sowie gezielt bremsen und anhalten können, sind sie einigermaßen fit für gemeinsame Ausfahrten mit den Eltern.

 

Aus diesem Grunde führt der Oberneiser Automobil-Sport-Club (OASC) seit 1973 Fahrradturniere durch. Sein Anliegen ist es, Kindern ein Training für die sichere Bewältigung des Verkehrsalltags zu ermöglichen. Außer den Übungen zur Beherrschung des Fahrrades geht es dem Club auch um die verkehrssichere Ausrüstung der Zweiräder. Deswegen gehört eine Fahrradkontrolle zu den Aufgaben des Wettbewerbs. Mit 69 Startern ging es 1973 los. Die höchste Teilnehmerzahl wurde 1974 verzeichnet, als 83 Kinder am Turnier teilnahmen. In den vergangenen Turnierjahren waren insgesamt fast 1400 Kinder am Start, wenn sich auch die Durchschnittsteilnahme mittlerweile auf rund 25 Kinder reduziert hat.

 

Bei der Gemeinschaftsaktion von ADAC und "Capri-Sonne" unter dem Titel "Mit Sicherheit ans Ziel" mussten die Teilnehmer auf einem etwa 200 Meter langen Parcours acht Aufgaben hinter sich bringen. Bei der Fahrradkontrolle zu Beginn wurden die Kinder angehalten, nur ein verkehrssicheres Fahrrad zu benutzen und grundsätzlich mit Helm zu fahren. Danach galt es, auf einem Spurbrett, auch bei wenig Platz das Gleichgewicht zu halten und sicher geradeaus zu fahren. An einem Kreisel mussten sie einhändig fahren, mit angepasster Geschwindigkeit wurden Achter, Slalom und Kurven bewältigt, auf einem Schrägbrett durften die Kleinen nicht abrutschen. Ein Bremstest, bei dem es galt, aus schneller Fahrt, ohne zu schleudern, abzubremsen und zielgenau anzuhalten, und eine Station mit dem Namen "Spurwechsel" komplettierten das Programm. Am Ende bekamen alle Kinder eine Urkunde, und die Besten wurden erstmals mit Pokalen (früher Medaillen) ausgezeichnet. Die Sieger können sich nun über die Landesmeisterschaft bis zum großen Bundesfinale qualifizieren und somit der aus Oberneisen stammenden Selina Gatzenberger nacheifern, der dieses Kunststück vor einigen Jahren gelang.

"Die jährlichen Unfallzahlen unter den jungen Radfahrern belegen ganz deutlich, dass viele Jugendliche die geforderten Voraussetzungen im Straßenverkehr nur zum Teil erbringen. Dadurch gehören radfahrende Kinder zu den am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Deswegen werden wir dieses Turnier auch zukünftig durchführen", erläuterte der Vorsitzende des OASC, Willi Kreidel.

 

Quelle: Nassauische Neue Presse, 15.05.2012, Rolf-Peter Kahl

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