Stehende Ovationen nach toller Premiere

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Dorfgemeinschaft Theatergruppe des TV Oberneisen begeistert mit neuer Komödie „Rendezvous mit einer Leiche“

Von unserem Redakteur

Uli Pohl

 

Die Zuschauer der zweiten Vorstellung der Theatergruppe aus dem Turnverein Oberneisen können sich am kommenden Samstagabend auf ein weiteres köstliches Vergnügen in der Turnhalle freuen. Mit viel Spielfreude, spontanem Witz und Situationskomik pur feierte das Ensemble jetzt eine tolle Premiere mit seinem neuen Stück „Rendezvous mit einer Leiche“, frei nach der Vorlage von Jutta Gutzeit. Nachdem das erste Lampenfieber verklungen war, steigerten sich die Darsteller von Minute zu Minute in ihre Rollen hinein. Jeder der Laienschauspieler schlüpfte dabei in eine, speziell auf ihn zugeschnittenen Rolle.

Erstmals mit von der Partie war Johannes Fritz mit einer bravourösen Leistung. Der 16-Jährige tritt damit in die Fußstapfen seines Großvaters Volker Stotz, der bereits vor einigen Jahren zum Ensemble zählte, und seiner Mutter Susanne Fritz, die im aktuellen Stück in einer burschikosen Rolle glänzt. Vor allem ihre mehrfach wechselnde Kleidung beeindruckte die rund 150 Zuschauer, die den Akteuren nach dem Dreiakter und einer Spielzeit von rund zweieinhalb Stunden mit stehenden Ovationen gratulierten.

„Der Beifall des Publikums ist der Lohn der Laienschauspieler“, betonte Hiltrud Schäfer, die Vorsitzende des Turnvereins und selbst Mitwirkende der Schauspielgruppe, zu Beginn des turbulenten Stücks. Und mit Applaus sparten die Zuschauer aller Generationen ganz und gar nicht. Immer wieder kam es zu spontanen Beifallsstürmen, die die Schauspieler auf der Bühne zu einer kurzen Pause veranlassten.

Gewürzt mit viel Lokalkolorit und größtenteils gesprochen im „Owwernaaser Platt“, konnten sich sowohl Darsteller als auch Zuschauer so richtig heimisch fühlen. Nach einer Pause von vier Jahren feierte die Theatergruppe ein glänzendes Comeback. „Unser Stück ist eine Gemeinschaftsproduktion aller Mitwirkenden, alle führen Regie, machen Verbesserungsvorschläge oder fügen Ergänzungen ein“, sprach Hiltrud Schäfer von einem eingespielten Team, bei dem jeder weiß, was der andere macht. Alle besitzen sichtlich Freude am Theaterspiel. Schon bei den Proben, die im Januar begannen, herrschte beste Stimmung. Auch für die Kostümierung sorgten die Schauspieler selbst. Da kauften Herren neue Damenschuhe, oder ein Erotikhandel wurde aufgesucht. Mehr sei jedoch nicht verraten, damit den Zuschauern bei der zweiten Vorstellung nicht die Überraschung genommen wird. Sie wird sicherlich ebenso das Publikum begeistern wie die Premiere. Nur noch so viel: Eine Leiche mit dem verheißungsvollen Namen Adonis, spielt eine nicht unwesentliche Rolle in dem turbulenten Stück, das alles bietet, was man von einem Dorftheater erwartet – inklusive dem vierten Akt, in dem sich Publikum und Schauspieler nach dem Stück zum geselligen Abschluss eines Theaterabends treffen.

 

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Dienstag, 23. April 2013, Seite 20

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