Neue Glocken rücken in greifbare Nähe

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Fonds für Rundkirche Oberneisen hat 94 000 Euro-Marke erreicht

 

Von Redakteur

Uli Pohl

 

100 000 Euro sind für den Austausch der Glocken im Turm der Rundkirche in Oberneisen veranschlagt. Inzwischen ist das Spendenbarometer auf rund 94 000 Euro angewachsen. Mit dieser rasanten Entwicklung hatte der Glockenausschuss mit Beginn einer Benefizaktion für das neue Geläut im Sommer 2011 sicher nicht gerechnet. Standen damals etwa 40 000 Euro auf der Habenseite, verzeichnet das Spendenbarometer inzwischen mehr als die doppelte Summe. Der Auftrag für das Gießen und den Ersatz der drei Glocken mit den Namen „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ ist bereits vergeben.

Der Zeitpunkt des Gießens ist zwar noch unklar, doch könnte der Einbau noch in diesem Jahr erfolgen. Der Ausschuss hatte sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, bis 2019 dafür zu sorgen, dass die veranschlagten 100 000 Euro für neue Glocken aus dem Glockenfonds finanziert werden können. Nun, nach knapp zwei Jahren, ist die erhoffte Summe bereits nahezu erreicht. Alle Bürger, Vereine, Firmen oder andere Institutionen in der Kirchengemeinde Oberneisen, zu der auch die Orte Netzbach und Lohrheim zählen, waren aufgerufen, die Finanzierung mit Spenden oder Benefizveranstaltungen zu unterstützen. Die Resonanz war riesengroß. Ein Spende nach der anderen konnte auf dem Konto für den Glockenfonds verbucht werden. Statt um Geschenke für runde Geburtstage baten Bürger um Spenden für die Glocken. Zahlreiche Vereine aus den Orten initiierten Veranstaltungen, deren Erlös für die Glocken bestimmt war, oder stellten andere Beträge in den Dienst der Sache. „Hinzu kommt, dass wir im Haushalt der Kirchengemeinde sparsam gewirtschaftet haben“, fügt Pfarrer Stefan Fischbach hinzu.

In einer Gemeinschaftsaktion haben die Bürger aus der Kirchengemeinde, aber auch aus dem Umland dafür gesorgt, dass die drei neuen Glocken in der Rundkirche den Menschen an der unteren Aar weiter ein Stück Heimat geben. Die alten Glocken gehören seit 1923 zum Ortsbild. Ihre Schläge teilen Tag für Tag den Bürgern die Uhrzeit mit, und am Sonntag läuten sie den Gottesdienst in der Rundkirche ein. Nun sind sie in die Jahre gekommen und weisen starke Schäden auf. Die Anschlagstellen der Klöppel weisen deutliche Vertiefungen durch die Anschläge auf. Durch ein Drehen der Glocken konnte die Lebensdauer zwar etwas verlängert werden, doch ein Austausch wurde unausweichlich.

 

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Donnerstag, 13. Juni 2013, Seite 22

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