Ankunft der Glocken für die Rundkirche steht bevor

Ein Gruppe von Bürgern aus der Kirchengemeinde Oberneisen wohnte dem emotionalen Moment des Glockengusses in der Gießerei der Firma Bachert in Karlsruhe bei. Foto: Uli Pohl (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Ein Gruppe von Bürgern aus der Kirchengemeinde Oberneisen wohnte dem emotionalen Moment des Glockengusses in der Gießerei der Firma Bachert in Karlsruhe bei. Foto: Uli Pohl

Festakt am 16. März in Oberneisen, Lohrheim und Netzbach

 

Von Redakteur Uli Pohl

 

91 Jahre haben die Eisenhartgussglocken in der Rundkirche inOberneisen geläutet. Zu Freud und Leid waren sie der Begleiter, haben zu den Gottesdiensten gerufen, waren und sind ein festes Stück Heimat. Jetzt sind sie in die Jahre gekommen und müssen ausgetauscht werden. Bis die neuen Glocken im Herbst des vergangenen Jahres in ihre Form gegossen wurden, sorgten die Bürger aus den drei Orte der Kirchengemeinde in Oberneisen, Lohrheim und Netzbach sowie Firmen, Vereine und andere Institutionen mit viel Engagement und Spendenbereitschaft für ein finanzielles Fundament. Innerhalb weniger Jahre wuchs das Spendenbarometer im Glockenfonds stetig an. Schließlich waren dort rund 100 000 Euro enthalten, der Guss konnte in Auftrag gegeben werden. Jetzt steht die Ankunft des neuen Geläuts für die Rundkirche bevor.

 

Die drei neuen Glocken tragen die gleichen Namen wie ihre Vorgänger. Die Ankunft von „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ wird am Freitag, 14. März, erwartet. Am Sonntag, 16. März, sollen sie in allen drei Orten offiziell vorgestellt und begrüßt werden.

Die alten Glocken werden nicht klanglos verschwinden. Ein Tonstudio aus Diez hat im Februar Aufnahmen des Geläuts aufgenommen und den Klang somit für die Bürger und künftige Generationen dokumentiert. Möglicherweise wird auch der Klang der neuen Glocken aufgenommen und auf einer CD festgehalten, die zur Erinnerung erworben werden kann. In der glockenlosen Zeit vom 17. März bis zum Ostersonntag, 20. April, wird das Glockengeläut vom Band in der Kirche oder zu Beerdigungen abgespielt.

 

Die alten Eisenhartgussglocken werden nicht zerstört. „Der heimatliche und emotionale Wert ist schließlich um ein Vielfaches höher als der ohnehin nur geringe Metallwert“, sagt Pfarrer Stefan Fischbach. So hat der Kirchenvorstand entschieden, dass in Oberneisen, Netzbach und Lohrheim jeweils eine Glocke als Leihgabe aufgestellt werden könnte. Voraussetzung dafür ist jedoch ein fester Untergrund und Schutz gegen Regenwasser. Mit dem Verteilen der Glocken auf die Orte wird die kirchliche Zusammengehörigkeit optisch dokumentiert.

Für die Zeremonie zur Ankunft und Begrüßung der neuen und zur Verabschiedung der alten Glocken hat der Glockenausschuss ein Programm zusammengestellt. Im Gottesdienst am kommenden Sonntag, 9. März, um 10 Uhr in der Kirche werden die alten Eisenhartgussglocken zum letzten Mal gemeinsam erklingen und verabschiedet. Vor dem darauf folgenden Wochenende werden sie abgeschaltet.

 

Nach den Feierlichkeiten am Sonntag, 16. März, beginnen am Montag, 17. März, die Arbeiten im Kirchturm. Im Ostersonntagsgottesdienst mit Abendmahl am 20. April um 10 Uhr werden die neuen Glocken zum ersten Mal erklingen und dem Fest der Auferstehung Christi eine besondere Note verleihen. Kirchen- und Posaunenchor bereichern den Gottesdienst gemeinsam mit Orgel und Glocken musikalisch. Im Anschluss gibt es einen Empfang im evangelischen Gemeindehaus.

 

Quelle: Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Donnerstag, 6. März 2014, Seite 16

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