Ritterlicher Zweikampf beim Oberneiser Burgfest

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Ein mittelalterlich anmutendes Gelage bot sich am Sonntagvormittag den Besuchern des Burgfestes in Oberneisen. Der Tag begann mit einem traditionellen Festgottesdienst, gehalten von Pfarrer Stefan Fischbach und musikalisch begleitet durch das Ordonez-Trio. Die drei Brüder versüßten dann auch den anschließenden Frühschoppen im Schatten der Burgmauern mit spanischen Klängen. Zum bereits siebten Mal hatte die SPD Oberneisenunter dem Vorsitz von Frank Puchtler das Burgfest organisiert. Ursprünglich hatte man lediglich die Restaurierung der Burgmauer mit einem solchen feiern wollen. Die Feierlichkeiten 2008 waren aber so gut angenommen worden, dass man sich entschlossen hatte, eine neue Tradition ins Leben zu rufen. Seitdem wechseln sich „Singen an der Burg“ und Burgfrühschoppen ab.

 

Der Eintritt ist stets frei ,denn jeder soll die Möglichkeit haben  das Burgfest zu besuchen, so Ortsvereinsvorsitzender Frank Puchtler. Für Jung und Alt werde etwas geboten, so könne man einen Tag mit der ganzen Familie an der Burg verbringen. Im vergangenen Jahr wurde das 725-jährige Bestehen der Burg groß gefeiert. Etwas kleiner ging es mit etwa 100 Gästen am Sonntag zu. Burgherr Ritter Markolf von Nesen alias Uwe Welker begrüßte die Besucher dann auch standesgemäß zu den Feierlichkeiten. Er lud die Bauern, Tagelöhner und das sonstige Gesindel zu einem genussvollen Tag sowie zum „Schmausen bis der Wanst reißt“ ein.

Die Freien Lahnritter lieferten sich ein spannendes Duell auf Leben und Tod mit „blanker Klinge“. Neben der Rundkirche hatten die Ritter ihr Lager aufgeschlagen. Dort konnten Ritterrüstungen anprobiert werden, Mutige durften sich im Schwertkampf und Bogenschießen versuchen sowie das Axtwerfen der Ritter bestaunen. So auch der siebenjährige Dominik Roos, der in Kettenhemd, Haube, Kettenhaube und Helm so richtig ins Schwitzen kam: „Hätte nicht gedacht, dass das so schwer ist.“ Dann doch ganz froh, keine echten Ritter zu sein, durften die Kinder einen beherzten Griff in die Schatztruhe wagen.

Stephan Zell von den Freien Lahnrittern informierte über die verschiedenen Schwerter und ihre Entwicklung. Angefangen beim Wikingerschwert mit kurzer breiter Klinge, das nur mit beiden Händen geführt werden konnte, entwickelte man etwas später Einhänder mit schlankerer, spitzer Klinge, die auch das Führen eines Schildes zum Schutz zuließen. Noch später wurden die Schwerter durch eine Rinne optimiert, die zu einer Gewichtsreduzierung und besseren Handhabung führte. Aber auch Waffen wie den Streitkolben oder den Kettenkolben konnten die Interessierten bestaunen. Solche Waffen wurden zur Verletzung des Gegners genutzt. Die Freien Lahnritter präsentierten allerdings lediglich Showkampfwaffen, sodass weder Klein noch Groß verletzt werden konnten.

 

Auch die Helme selbst haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert, vom Normannenhelm bis zum Kreuzfahrerhelm konnte man einiges entdecken und am eigenen Leib testen. Das Bogenschießen erforderte viel Präzision und eine Menge Geduld, aber der kleine Dominik ließ sich nicht beirren und traf bereits beim dritten Versuch die Zielscheibe. Geübtere Besucher konnten bei dem Burgfest in Oberneisen auf Luftballons schießen.

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