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Zentrum soll Versorgung auf dem Land sicherstellen

Groß war das Interesse am Vortrag von Harald Gemmer. Rund 100 Besucher kamen ins Gemeindehaus. Foto: Uli Pohl (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Groß war das Interesse am Vortrag von Harald Gemmer. Rund 100 Besucher kamen ins Gemeindehaus. Foto: Uli Pohl

„Wie lösen wir die ärztliche Versorgung in der Fläche langfristig?“ So lautete das Thema des Oberneiser Forums. Wie sehr den Bürgern dieses Thema unter den Nägeln brennt, machte die Anzahl der Besucher deutlich. Rund 100 Menschen folgten der Einladung von Frank Puchtler, Vorsitzender der SPD Oberneisen, ins evangelische Gemeindehaus. Als Referent konnte Puchtler den Bürgermeister der VG Katzenelnbogen, Harald Gemmer, gewinnen.

Er stellte das bereits im VG-Rat Katzenelnbogen diskutierte Modell „Medizinisches Versorgungszentrum auf kommunaler Basis – Ein Modell für den ländlichen Raum“ vor. Dabei sollen in einem medizinischen Zentrum in Katzenelnbogen Ärzte in Voll- oder Teilzeit von einem Träger angestellt werden, die die medizinische Versorgung in einem Gesundheitszentrum sichern, ohne eine eigene Praxis auf dem Land zu betreiben (die RLZ berichtete). Die Ärzte in diesem Zentrum tragen zum einen zur medizinischen Grundversorgung bei, entlasten aber gleichzeitig die verbliebenen Hausärzte. „Im Rhein-Lahn-Kreis scheiden bis 2020 von 42 Hausärzten 22 aus. Wir im Einrich sind davon massiv betroffen. Zwei von drei Hausärzten gehen in den kommenden Jahren in den Ruhestand“, erläuterte Gemmer die Beweggründe, selbst aktiv zu werden. Ganz wichtig sei dabei, dass die Planung in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten vor Ort, der Kassenärztlichen Vereinigung und allen betroffenen öffentlichen Stellen erfolge: „Das Zentrum soll keine Konkurrenz darstellen. Wir müssen in einem Netzwerk arbeiten und möglichst viele medizinische und therapeutische Einrichtungen mit einbeziehen.“ Alles müsse natürlich auf einer gesunden betriebswirtschaftlichen Basis fundieren: „Ein medizinisches Versorgungszentrum mit so vielen Scheinen, Ärzten und Mitarbeitern muss dementsprechend dargestellt werden.“ Offen sei noch die Trägerschaft. Dazu liefen zurzeit die Verhandlungen mit möglichen Institutionen unter anderem mit dem DRK-Landesverband. In einem Gespräch im Mainzer Gesundheitsministerium soll Ende des Monats geklärt werden, ob das Modell im Einrich als landesweites Pilotprojekt anerkannt werden kann.

„Um das Projekt realisieren zu können, müssen wir junge Ärzte in die Region holen. Es ist unsere Aufgabe das dazu nötige Wohlfühlklima zu schaffen. Damit können wir punkten“, unterstrich Frank Puchtler. Harald Gemmer betonte abschließend, dass es sich bei dem medizinischen Zentrum um die absolute Grundversorgung handele. Die gelte es zunächst sicherzustellen. „Es ist ein Anfang. Wenn es gut anläuft, können wir auch andere medizinische Bereiche mit einbeziehen“, blickt Puchtler, auch in seiner Funktion als Landrat hoffnungsvoll in die Zukunft.

 

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 15. November 2014, Uli Pohl

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