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Gründung auf Bierdeckel dokumentiert

„Was schenkt man einer Frauenfeuerwehr zum 35-jährigen Bestehen? Natürlich Männer“, sprach Landrat Frank Puchtler und stellte prompt die neun singenden Feuerwehrmänner aus Weisel vor. Die hatte Puchtler, selbst Feuerwehrmann in Oberneisen, für die Feier am Sonntag rund um das Gerätehaus engagiert. Und MdL Jörg Denninghoff ergänzte: „Es sind neun singende Feuerwehrmänner. In Oberneisen gibt es neun aktive Feuerwehrfrauen. Die könnten doch ebenfalls einen Chor bilden.“

Eine lockere Stimmung herrschte in Oberneisen. Zahlreiche Gratulanten waren gekommen, um das 35-jährige Bestehen mit der Frauengruppe zu feiern. Neben der in Zollhaus ist die in Oberneisen die einzige im Rhein-Lahn-Kreis. Eine lockere Stimmung, die dem Geist der Feuerwehr Oberneisenentspricht. Wenn sie gebraucht wird, sind Frauen und Männer vor Ort. Doch ein wichtiger Bestandteil ist die lockerere und freundschaftliche Gemeinschaft, die sie pflegt.

 

Ihren Ursprung hatte die Frauengruppe während eines Ausflugs der Feuerwehr 1980. Dort entstand die Idee, eine Frauengruppe zu gründen. Das Vorhaben wurde auf einem Bierdeckel, der noch heute im Archiv der Feuerwehr schlummert, unterschriftlich besiegelt. „Mit den Frauen haben wir uns zu einer sehr starken Einheit entwickelt. Wurde die Gruppe zunächst noch belächelt, hat sie sich im Laufe der Jahre immer mehr etabliert“, betonte Wehrführer Johannes Mack. Ein Beleg für diese Entwicklung sei die Wahl von Kirsten Becker zur stellvertretenden Wehrführerin. Mack dankte den Gründerinnen für ihr Engagement und rief die Bürger dazu auf, die Feuerwehr zu unterstützen. Neue Aktive, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen, sind willkommen.

 

Thomas Gapp, der stellvertretende Wehrleiter der VG Hahnstätten, betonte den hohen Stellenwert der Frauengruppen in Oberneisen und Zollhaus. Ortsbürgermeister Peter Pelk dankte den Feuerwehrfrauen und hofft, dass sich mehr Frauen im Brandschutz engagieren. Jochen Schäfer, der damalige Wehrführer, nannte die Gruppe einen fest integrierten Bestandteil der Einheit: „Doch leider ist die Feuerwehr immer noch zu sehr von Männern dominiert.“ Hiltrud Schäfer gratulierte im Namen der Ortsvereine, für die Alterskameraden sprach Klaus Schäfer. Bevor der gemütliche Teil der Geburtstagsfeier mit den singenden Feuerwehrmännern aus Weisel und dem bayerischen Frühschoppen begann, lobte Frank Puchtler noch einmal die Frauengruppe aus seiner Einheit: „Unsere Feuerwehr ist eine starke Gemeinschaft. Spätestens beim Leistungsabzeichen, als unsere Frauen besser waren als die Männer, gab es den Aha-Effekt, der die letzte Skepsis beseitigte.“ Und schließlich sei auch das Feuerwehrgerätehaus mit dem Einzug der Frauen gemütlicher geworden. Weiterer Bericht folgt.

 

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 3. August 2015, Uli Pohl

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