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Stimmungsvolle Klangreise durch die Jahrhunderte

Eingebettet in die hervorragende Akustik der Rundkirche und in feine Lichtakzente bot Bene Cantare beim ersten eigenen Konzert eine beeindruckende Leistung. Foto: Wilma Rücker (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Eingebettet in die hervorragende Akustik der Rundkirche und in feine Lichtakzente bot Bene Cantare beim ersten eigenen Konzert eine beeindruckende Leistung. Foto: Wilma Rücker

Es war eine exzellente Klangreise durch sechs Jahrhunderte, die die zahlreichen Besucher in der Rundkirche in Oberneisen so richtig genießen konnten. Wer zu spät kam, der musste einige Meter zu Fuß gehen, denn die ausgewiesenen Parkplätze waren alle belegt, die Resonanz auf das Konzert war also sehr groß.

Das tat jedoch der Freude am Genießen keinen Abbruch, denn in der Rundkirche gastierten zwei Chöre der Region, die mit einem unbeschreiblichen Stimmvolumen, einem exquisit ausgewählten Liedgut, in mehreren Sprachen zu Gehör gebracht, auf das Feinste brillierten. Bene Cantare und das Ensemble Vocapella Limburg boten ein beeindruckendes Konzert, eingebettet in die hervorragende Akustik der Rundkirche.

Bene Cantare ist ein junger Kammerchor, der 2012 von Bettina Scholl aus Netzbach ins Leben gerufen wurde und nun mit dem neuen Chorleiter Konstantin Funk aus Oberneisen sein erstes Konzert gab. Die Qualität des Ensembles hatte Funk bei der Übernahme des Chores beeindruckt. Die ausgewählte Musikliteratur passte er dem gemischten Chor an. Das Liedprogramm von Bene Cantare war nach einem Jahr Probe beeindruckend. Zunächst führte Sängerin Susanne Uenver in das Konzert ein. Mit „Wach auf meins Herzens Schöne“, das von Johann Friedrich Reichardt bereits im 18. Jahrhundert komponiert wurde, begeisterte der Chor bereits zu Beginn die aufmerksamen Zuhörer. Mit Anton Bruckners „Locus iste“, einem Kirchenlied, das gern zu Kirchweihfesten gesungen wird, und dem „Sanctus“ von Jan Sandström, einem zeitgenössischen, schwedischen Musiker und Komponisten, bot Bene Cantare einen gefühlvollen und überzeugenden Einblick in das gehobene Repertoire. Ebenso ihr „Verleih uns Frieden“, ein Paradewerk des überaus geschätzten Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, zeigte ihre Fähigkeit, mit viel Gefühl die Musikfreunde zu begeistern.

Das Ensemble Vocapella Limburg ist ein ebenso junger Männerchor. 2007 von Tristam Meister gegründet, steht es noch immer unter seiner Leitung. Die Chorliteratur ist äußerst vielseitig, jedoch gehört seine Vorliebe den A-cappella-Männerchorwerken von Max Reger, dem sie anlässlich seines 100. Todestages zwei CDs widmen und vertonen. Ein Chor, der bereits auf zahlreiche Auftritte im In- und Ausland blickt. In der Rundkirche begeisterte er seine Anhänger mit Werken – wie könnte es anders sein – von Max Reger sowie von Hugo Emil Alfvén und dem modernen „Ave Maria“ von Franz Biebl. Herausragend und ungewohnt waren die drei von den insgesamt vier Gebeten des französischen Komponisten Francis Poulenc, die Franz von Assisi, dem Schutzheiligen der Tiere, gewidmet sind. Auch Friedrich Silchers Romantik kam nicht zu kurz. Die „Loreley“, ein immerwährender Garant für Tränen in den Augen, und „In der Ferne“ waren die weiteren immer noch gern präsentierten und gehörten Lieder. Beide Chöre begeisterten, der Beifall wollte nicht enden. So wurden noch mehrfach Zugaben geleistet.

Es war beeindruckend, vor allem auch, dass im gesamten Kirchenschiff, auf der Empore und aus der Orgeletage Gesänge geboten wurden. Zudem bereicherten Florian Fischer am Saxofon und Bettina Scholl am Klavier (beide Netzbach) sowie ein dezentes Orgelspiel das herausragende Konzert.

 

RZ Rhein-Lahn-Kreis (Ost) Diez vom Montag, 24. April 2017, Wilma Rücker