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Griller glühen vor Freude auf Wettkampf

Da fliegen die Hände, wenn (vorn, von links) Knut Liebel, Christian Schneider und Matthias Neeb als dritten Gang Kachelfleisch mit angegrilltem Rotkrautsalat, Aprikosen und Pinienkernen auf die Teller bringen, damit alle Testesser das Fleisch heiß und saf (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Da fliegen die Hände, wenn (vorn, von links) Knut Liebel, Christian Schneider und Matthias Neeb als dritten Gang Kachelfleisch mit angegrilltem Rotkrautsalat, Aprikosen und Pinienkernen auf die Teller bringen, damit alle Testesser das Fleisch heiß und saf

Ruhig, gelegentlich fast abgeklärt wirken die Grillmeister der Aartal BBQ Crew: Sie bereiten sich wie im vergangenen Jahr mit mehreren Testessen auf die Deutsche Grill- und BBQ-Meisterschaft vor, die am 5. und 6. August in Fulda ausgetragen wird. Doch seit dem vorigen Mal haben sich die Fans von Kugelgrill und Smoker enorm entwickelt, haben Erfahrung gesammelt und Selbstvertrauen gewonnen. Eine gute Basis waren der zehnte Platz in Fulda 2016 im Gesamtklassement und Silber für das Dessert – und die geradezu schwärmerischen Bewertungen der heimischen Testesser.

Noch sind sie in der Findungsphase, wie Michael Berneiser beim zweiten Testgrillen auf dem Hermannshof bei Oberneisen verrät. Es wird mit Gewürzen experimentiert und ausprobiert, was Aromen, Temperaturen und Grillzeiten angeht – damit im Wettkampf alles auf den Punkt klappt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Bewertung durch Freunde und Verwandte bei den Proben, die stets auf dem Pferdehof stattfinden. Ist das Fleisch auf den Punkt gegart? Ergänzen sich die Aromen von Kräutern und Gewürzen wie gewünscht? Liefern die Beilagen den letzten Geschmackskick? „Die Zutaten im Warenkorb spielen uns dieses Mal richtig in die Karten“, freut sich Berneiser auf den Wettbewerb. Hatten die Aartal-Griller 2016 noch mit dem tranigen Stör im Fischgang zu kämpfen, liegt ihnen der Wolfsbarsch, mit dem sie es nun zu tun bekommen, viel besser. Geräuchert haben sie ihn fürs Testessen in einem besonderen Grill: Der „Kamado“ ist ein historischer japanischer Grill aus Keramik. Ralf Fibier, der mit seinem Exus-Modell aus dem Sauerland auf den Hermannshof gereist ist, spricht liebevoll von einem „Keramik-Ei“, das dank des Wärme speichernden Materials – „Ei“ samt fahrbarem „Nest“ wiegen 110 Kilo – besonders gut die Temperatur halten kann. Eine ausgeklügelte Belüftung sorgt einerseits dafür, dass die gewünschte Temperatur rasch erreicht und lang stabil gehalten werden kann, andererseits reduziert sie den Einsatz an Kohlen. Vom Räucherfisch bis zur Pizza liefert der Kamado alles, was das Herz begehrt. Er wird bei der Aartal BBQ Crew in Fulda zum Einsatz kommen – wofür, ist noch offen.

Schweinebauch und Flap Steak vom Rind sind Pflichtzutaten beim Wettbewerb in Fulda, ebenso Kachelfleisch und der geheime Warenkorb, der mit Zutaten vom Gemüsestand nach Belieben ergänzt werden kann. Bei den meisten Gängen ist die Art der Zubereitung den Teilnehmern überlassen. In Fulda muss der fünfte Gang – das Kachelfleisch – allerdings von der Plancha kommen, einer Grillplatte. Nur das Dessert darf in beliebigen Gefäßen zubereitet werden: Alle anderen Speisen müssen auf dem Rost oder der Plancha gegrillt, gebacken, geräuchert oder geröstet werden – jedenfalls auf Flächen, von denen jegliche Flüssigkeit abläuft. Das macht es umso wichtiger, den richtigen Garverlauf hinzubekommen, damit das Fleisch saftig und zart wird.

Beilagen, Soßen und Würze sind angesichts der etwas weniger anspruchsvollen Pflichtzutaten der entscheidende Punkt, ist sich Berneiser im Klaren. Die sieben Griller – Teamchef Daniel Schäfer, Michael Berneiser, Matthias Neeb, Christian Schneider, Dirk Niers, Knut Liebel, Stefan Götz – und ihre maximal drei Helfer probieren viel auch zu Hause, testen Kombinationen von Gewürzen und Kräutern mit Gemüse- und Obstsorten. Denn Apfel und Aprikose zählen zumindest beim Probegrillen ebenso zu den Geschmacksträgern wie Pinienkerne und Estragon, Essig und Senf. Die perfekte Kombination der Geschmacksrichtungen entscheidet genauso über die Platzierung wie das butterweiche Fleisch.

 

Westerwälder Zeitung vom Donnerstag, 29. Juni 2017, Katrin Maue-Klaeser