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Mit „altarnativen“ Wahrheiten gegen Tabuthemen

Martin Schultheiß (links) und Fabian Vogt lieferten in Lohrheim zwei Stunden lang „göttliche“ Kabarett-Unterhaltung für das begeisterte Publikum ab. Foto: Kahl (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Martin Schultheiß (links) und Fabian Vogt lieferten in Lohrheim zwei Stunden lang „göttliche“ Kabarett-Unterhaltung für das begeisterte Publikum ab. Foto: Kahl

Die Kirchengemeinde Oberneisen lud am Sonntagabend zu einer nicht ganz alltäglichen Vorstellung mit Fabian Vogt und Martin Schultheiß aus Oberursel. Die zwei Künstler sind seit fast 30 Jahren als Duo Camillo auf deutschen Bühnen unterwegs und spielen dabei besonders gern ironisch mit dem Glauben ihres Publikums.

 

Vogt selbst ist Theologe und Pfarrer, Schultheiß ein Professor und Musikdozent. Bei den beiden ist von „Faith News“ die Rede, von Pfarrern in „stillen Örtchen“ oder „Pastorisierter Milch“, und wer die zwei Wortakrobaten erlebt, kommt aus dem Lachen nicht heraus.

Dass in der ersten Reihe noch unbesetzte Stühle standen, entging den Adleraugen der Künstler nicht. „In der Kirche, im Kino, im Krieg und im Kabarett befinden sich die besten Plätze stets hinten“, kommentierte der laut seines Kollegen „dienstälteste Nachwuchspfarrer Deutschlands“ diesen Umstand.

Köstliches Kabarett rund um die Themen Gott und Kirche – die sonst eher vermeintlich Tabuthemen für Künstler sind – wurden in dem rund zweistündigen Programm „Altarnative Wahrheiten“ dargestellt. Radiopfarrer Vogt und sein kongenialer Kollege Schultheiß präsentierten sich dabei über die Region an der Aar bestens informiert.

 

Pfarrerin Blohme würde an der Hochschule gefeiert: „Wir wollen Diplome sehen“, Lohrheim wurde als das Beverly Hills der Kirchengemeinde bezeichnet, wohingegen Niederneisen eher zu den Slums zähle. Mit einer netten Anekdote zur Überalterung der anwesenden Zuschauer wurde behauptet, es seien noch Gründungsmitglieder vom Rundbau der Kirche in Oberneisen anwesend.

Gegenseitiger Spott inklusive Lachern über das Publikum, den Veranstaltungsort und die Region gehören zum festen Repertoire der beiden Künstler. Duo Camillo gefiel dabei genauso, wie mit provokanten Songs über die weibliche Identität von Gott sowie Vorschlägen zur Auflockerung von Gottesdiensten. Und es gelang dem Duo auch noch, einiges Wissen zu vermitteln: So erfuhr das Publikum, dass das Orgelspiel bei den Christen verpönt war, bis man es von der Obrigkeit auferlegt bekam. Die lustige Entdeckungsreise nach dem „Wahren, Schönen und Guten“ wurde frech, teilweise sarkastisch und mit viel Spaß transportiert. Improvisationstalent demonstrierten Vogt und Schultheiß am Ende, als sie aus spontan in den Raum gerufenen Begriffen einen Song texteten und die Kirchengemeinde Oberneisen kurzerhand mit viel Liebe und Apfelwein auf den Mars verlegten. Das Publikum war begeistert und spendete zum Schluss stehend Applaus.

 

Gut gebuchtes Duo ist auch im Internet

 

Duo Camillo stellt sein Programm im Internet vor. Dort gibt es Einblicke in das Musikkabarett, das sich inspirierend mit den wundersamen Spielarten des Glaubens auseinandersetzt, und Termine der nächsten Auftritte. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter der der Adresse www.duocamillo.de

„In der Kirche, im Kino, im Krieg und im Kabarett befinden sich die besten Plätze stets hinten.“

 

Fabian Vogt entging nicht, dass ganz vorne unbesetzte Stühle standen.

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