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Umzug im Dauerregen

Sie hatten die Rundkirche vom Enchesberg ins Dorf geholt, und der Bürgermeister höchstpersönlich zog die „Miniausführung“ durch den Ort. Foto: Kahl (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Sie hatten die Rundkirche vom Enchesberg ins Dorf geholt, und der Bürgermeister höchstpersönlich zog die „Miniausführung“ durch den Ort. Foto: Kahl

In Oberneisen trafen Spaß und Tradition zusammen. Beim Kirmesumzug stand der 200. Geburtstag der Rundkirche im Mittelpunkt. Alle Kirmesaktivitäten können nur mit Unterstützung der Bevölkerung gelingen.

„Klein und fein – aber vor allem beständig!“ Die Oberneiser „Kirmesmacher“ sind stolz, dass sie es bislang immer wieder geschafft haben, als eine doch relativ kleine Gemeinde einen wichtigen Teil ihrer Kirmes zu bewahren: den traditionellen Kirmesumzug. Mit Blick in andere Orte, wo aus Mangel an Beteiligung Festzüge schon seit geraumer Zeit „gestorben“ sind, kann man den Stolz der Oberneiser verstehen.

Alljährlich zieht am Kirmessonntag ein bunter Motto-Zug durch die Aargemeinde, an dem sich viele Bürger des Ortes beteiligen. Unter ihnen ist auch immer ein großer Anteil von Kindern und Jugendlichen. Und wenn Autofahrer eine kurze Wartezeit in Kauf nehmen müssen, dann tun sie das gerne, denn die eine oder andere Kamelle, die von den Zugteilnehmern geworfen werden, findet auch den Weg in die wartenden Fahrzeuge.

Fast alle Kirmesbesucher, die trotz katastrophaler Wetterverhältnisse im Dauerregen am Straßenrand standen und den Zug wie in einer Art Revue an sich vorbeiziehen sahen, waren anschließend voll des Lobes über den Einfallsreichtum, den die Vereine, Gruppen oder auch Einzelpersonen an den Tag gelegt hatten und geizten nicht mit Beifall auf offener Szene. Auf anschauliche Weise symbolisierte der Zug das Kirmesmotto „200 Jahre Rundkirche zu Oberneisen“.

In mehreren einfachen Bildern schilderten die Oberneiser die Geschichte der bedeutendsten klassizistischen Kirche in Rheinland-Pfalz, die sie auch liebevoll als „Dom des Aartals“ bezeichnen. Von der Bevölkerung wurde der Umzug toll angenommen. Und die „Kleinsten“ waren ständig unterwegs, um die Süßigkeiten in die mitgebrachten Tüten zu verstauen. Bei Kaffee und Kuchen und sonstigen Getränken sowie musikalischer Unterhaltung füllte sich anschließend sehr schnell die Turnhalle.

Die Kirmes hatte bereits am Freitag mit dem Stellen des Baumes und dem Anschießen des Heimatfestes begonnen. Am Samstag tanzte Jung und Alt zu den musikalischen Klängen von „Discover“. Montags endete die Kirmes mit dem traditionellen Frühschoppen in der Turnhalle. Bei Livemusik, dem Veteraneneinzug und vor allem bei der großen Kirmestombola waren Stimmung und Spaß garantiert.

 

Rhein-Zeitung, 08.10.2019, Rolf-Peter Kahl